Vonovia Skulpturenwettbewerb – Feierliche Enthüllung des Siegerbeitrags für das Essener Eltingviertel
Bochum, 20. September 2019 – Der Siegerbeitrag des Vonovia Skultpurenwettbewerbs ist nun auf dem Zwingliplatz im Essener Eltingviertel zu sehen. Die für den Ort geschaffene Arbeit des Bildhauers Axel Loytved bereichert das historische Viertel zukünftig in Form eines irisierenden Monoliths. Neben dem Preisgeld beinhaltet der 1. Platz des Skulpturenwettbewerbs auch die komplette Realisierung und Aufstellung der Skulptur.
Bei der feierlichen Enthüllung der Skulptur „a pile of new and old wishes“ waren neben dem Künstler und der Juryvorsitzenden Britta Peters auch der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen und Arnd Fittkau, Mitglied im Vorstand der Vonovia SE, zu Gast.
„Für uns ist es wichtig, die Identifikation der Menschen mit ihrem nachbarschaftlichen Umfeld zu stärken. Wir freuen uns daher sehr, dass Herr Loytved mit seiner Skulptur eine perfekte Verbindung zwischen dem Standort und seinen Bewohnern geschaffen hat, indem er sowohl die Inspiration als auch das Material für seine Arbeit direkt aus dem multikulturellen Essener Wohnquartier gewonnen hat“, sagt Arnd Fittkau.
Ein Quartier mit Geschichte
Das Essener Eltingviertel ist benannt nach seinem Erbauer, dem Sägewerksbesitzer und Bauunternehmer Hermann Elting. Um 1850 erbaute er für die nahegelegenen Zechen und Fabriken rund 1.000 Arbeiterwohnungen im repräsentativen Baustil der Gründerzeit. Die Siedlungsbauten gelten heute als ein wichtiges baukulturelles Erbe des Ruhrgebietes. Es wurde im Zuge des Strukturwandels nach dem Ende der Montanindustrie unter Wahrung der gestalterischen und historischen Qualitäten neu instand gesetzt, um den Ansprüchen der Bewohner besser gerecht zu werden.
Heute wird das Viertel nicht nur von Studenten entdeckt, sondern auch im Rahmen der Innovation City Essen in einen neuen Fokus gerückt. Gebäudemodernisierung, die Gestaltung des öffentlichen Raums, Verbesserung der Mobilität sowie Anbindung des Eltingviertels an die angrenzende Innenstadt sind Felder eines breiten Aufwertungsprozesses im Rahmen des partnerschaftlichen Quartiersentwicklungsprozess zwischen Stadt, Bewohnern und dem Wohnungsunternehmen Vonovia.
Auf die Entwicklung der begrünten Flächen und öffentlichen Plätzen unter Einbeziehung der Bewohner wurde im Eltingviertel besonderer Wert gelegt. In Zusammenhang mit der Gestaltung der neuen Quartiersmitte lobte Vonovia 2017 einen Skulpturenwettbewerb aus.
Die Skulptur
Wie gehen wir schonend mit unseren Ressourcen um? Wie kann man kurzlebige Konsumgüter weiter verwenden? Dieses hochaktuelle Thema greift der Künstler durch die Verwendung von farbenfrohen Werbeprospekten und aussortierten Gebrauchsgegenständen, die er vor Ort im Eltingviertel gefunden hat, auf. So hat Loytved aus Alltagsgegenständen, die in Wohnungen gelangen und später wieder entsorgt werden; eine Grundstruktur geformt und anschließend mit einer Pappmachémasse, hergestellt aus dem entsorgten Papiermüll der Werbewurfsendungen, umhüllt.
Die auf diese Weise entstandene amorphe Form von 2,50 Meter Höhe wurde aus Aluminium nachgegossen und mit einem speziellen, aus der Autoindustrie stammenden Lack überzogen. Der Lack lässt die Skulptur je nach einfallendem Licht und Blickwinkel in unterschiedlichen Farben schimmern. Mit seiner Arbeit macht der Künstler deutlich, dass die Dinge, die wir bewusst oder unbewusst in unser Leben aufnehmen, auch später einen Platz brauchen. Loytved greift auf künstlerische Weise einen typischen Recycling-Kreislauf auf.
„Durch die Form der Skulptur und ihrer Position auf dem Platz ergeben sich aus verschiedenen Perspektiven sehr unterschiedliche Ansichten. Der spezielle Lack, der auf wechselnde Lichtverhältnisse reagiert, wird den Eindruck einer ständigen Veränderung zusätzlich verstärken. Ich erhoffe mir, dass man der Skulptur dadurch immer wieder neu begegnen kann. Es können sich über die Zeit verschiedene Formen der Auseinandersetzungen eröffnen und sich Bezüge zu den Veränderungsprozessen im Viertel herstellen“, so Künstler Axel Loytved über seine Arbeit.
Der Vonovia Skulpturenwettbewerb
Der deutschlandweite Wettbewerb, der 2017 erstmals ausgelobt wurde, richtet sich an junge KünstlerInnen, mit dem Ziel die Identifikation der Bewohner mit ihrem Umfeld zu stärken. Die KünstlerInnen hatten die Chance, sich mit Ihren Ideen für Vonovia Quartiere in Essen, Berlin und Frankfurt am Main zu bewerben. In einem anschließenden Workshop konnten die KünstlerInnen ihre Entwürfe basierend auf den örtlichen Besonderheiten, finalisieren. Im März 2018 wählte die Fachjury bestehend aus Britta Peters (Skulptur Projekte Münster, Urbane Künste Ruhr), Renate Wolff (Künstlerin), Folke Köbberling (Künstlerin und Professorin) und Benedikt Stahl (Architekt und Professor) die Gewinnerentwürfe aus.
Die Preisträger in Essen, Berlin und Frankfurt
Im Eltingviertel Essen ging der 1. Preis an den Hamburger Künstler, Axel Loytved mit „a pile of new and old wishes“, mit dem 2. Preis ausgezeichnet wurde Claudia Mann für ihren Entwurf „Vitruvian“. Im Afrikanischen Viertel Berlin gewann die Hamburger Künstlerin Sonja Vordermaier mit „Surfacing“ vor dem Künstler-Duo Barbara Wille und Thilo Folkerts mit dem Entwurf „Reframing“ (2. Preis). Für das Knorr-Quartier in Frankfurt a.M. wurden zwei 2. Preise an die Künstler Via Lewandowsky für die Arbeit „Grazien“ und Veronike Hinsberg für ihren Entwurf „Das Goldene Dach“ vergeben.
Im Essener Eltingviertel wurde nun das erste Kunstwerk realisiert und am 20. September der Öffentlichkeit vorgestellt. Die weiteren 1. Preise werden im kommenden Jahr in Berlin und Frankfurt umgesetzt. Die Termine für die Vorstellung in der Öffentlichkeit werden zeitnah bekannt gegeben.
Weitere Informationen zum Vonovia Skulpturenwettbewerb finden Sie unter: https://skulpturenwettbewerb.vonovia.de